Die Geschichte von Zähringen
der Heilige, seit 1014 Römischer Kaiser. Er (der Salier) gibt den gesamten Silbererzabbau im Breisgau an das Bistum Basel ab. Darunter auch die Abbaugebiete in Zähringen. Dies ist damit die früheste Erwähnung des Silber- erzabbaus im Schwarzwald.1028 Konrad II.wähnt in einer Schenkungsurkunde) an das Bistum Basel im Rahmen der Wildbannbegrenzung im Breisgau den Ort Zähringen (Zaringen) erstmals. Tiengen (Togingun), Uffhausen (Ofhusen), Adelhausen (Adelenhusun), Wiehre (Worin), Herdern (Harderen), Gundelfingen (Gondaluingen), Vörstetten (Werstetten) und das heute nicht mehr existende Thiermondingen waren weitere Orte des Wildbanns.
1128 Burg Zähringen
wird erstmals urkundlich erwähnt. Deren Entstehungsgeschichte bis dahin liegt ebenso im Dunkeln wie die des darunter liegenden Dorfes.
1243 Der Markgraf Albrecht von Meißen
ist bis 1273 Besitzer des Dorfes Zähringen
1273 Die Deutschherren zu Freiburg
sind die Besitzer von Zähringen bis 1443
1275 Die Reutebachkirche "Zum heiligen Kreuz"
wird erstmals urkundlich erwähnt. Sie ist die Kirche für Gundelfingen, Heuweiler, Wildtal und Zähringen
1313 Die Tennenbacher Güter
Zinsen und Gefälle mit Nennung von Zähringer Grundstücken werden erstmals aufgelistet. Sie bestehen bis 1728
1327 Verkauf des Dorfes Zähringen
Die Grafen Konrad und Friedrich von Freiburg verkaufen an den Ritter Snewlin Bernlap Burg und Dorf Zähringen nebst dem Kirchenschatz zu Reute
1348 Als Haupternährungsquelle
von Zähringen wird der Acker- und Weinbau, vorwiegend in der Leinhalde, genannt
1443 Es folgen die Wiger
aus dem Geschlecht der Ritter von Schnewlin-Bernlapp: Konrad bis 1442, Adam bis1478, Arbogast bis 1502. Danach Konrad Stürtzel von Buchheim bis 1549.
1481 Dorf Zähringen
kommt in Besitz an Hans Wendels von Betzenhausen
1508 Über ein Notariatsinstrument
für die Pfarrei Zähringen und Reutebach wird am 22. Februar 1508 berichtet
1509 Bahnsteine (alte Bezeichnung für Grenzsteine)
zu Gundelfingen und Wildtal werden erstmals gesetzt. Heute noch haben Steine aus dem Jahr 1572 Rechtsgültigkeit. Besonders wertvoll sind die Grenzsteine aus der Herrschaft des Klosters St. Peter (1759)
1525 Zerstören aufständische Bauern
die Burg Zähringen. Die Ruine wurde danach nicht wieder aufgebaut. Aus Sattlers Chroniken stammt das Bild aus dem Jahr 1514, wenige Jahre vor der Zerstörung
1531 Eine erste Statistik wird erstellt.
"Zähringen hat 28 Hüser von gemeinen Lüten, ein Hus für den Junker (Wiger), ein Pfaffenhus. Der Vogt heißt Kaspar Clewli
1535 Erster Hinweis
auf eine Mühle am Dorfbach (heute Mühlewinkel). Kauf der Mühle durch Diebold Jonner. Über Jahrhunderte Getreidemühle, im 18. Jh. Sägemühle
1536 Verkauf
des Dorfes Zähringen. Claude Böcklin von Böcklinsau, vertreten durch Jeremiras Dankwart, verkauft an Christoph von Landeck das Dorf Zähringen mit allen Gerechtigkeiten für 3000 Gulden in Gold
1551 Die erste Zähringer Polizeiordnung (Gerichtsbarkeit)
wird 1551 eingeführt
1561 Nach der Glaubensspaltung
folgt die Trennung der Filiale Zähringen von der Pfarrei Reutebach (cuius regio, eius religio). Die Kirche auf dem Friedhof Zähringen (1139), bis dahin als Bruderchaftskapelle genutzt, wird das Gotteshaus für Zähringen und Wildtal
1572 Grenzsteine
markieren den Herrschaftsbereich der Herren von Polschwiler und der Herren von Landeck. Heute die Gemarkungsgrenze zu Gundelfingen
1592 Siegel der Gerichtsbarkeit
gekreuzte Schlüssel als Vorläufer des St. Petrischen Wappen
1596 Das Gerichts- und Frevelbuch
der Gemeinde für die Zeit 1596-1601 als Folge der Polizeiordnung von 1551 wird erwähnt
1618 Der Dreißigjährige Krieg
bringt dem an der großen Heerstraße gelegenen Zähringen schwere Zerstörungen. Die Bevölkerung flieht in die Täler und Wälder der Umgebung. Nach den Überlieferungen lebten nach dem Friedenschluß 1648 noch zwei Männer im Ort
1650 Der zum Erliegen
gekommene Silbererzbergbau auf der Nordseite des Reutebachtales und in den Wildengruben kommt allmählich wieder in Gang. Reste und Spuren der früher dem Dorf Wohlstand verschaffenden Schürfungen sind heute noch sichtbar. Erst um 1780 endet der Abbau endgültig.
1657 Der Zähringer Johann Reininger
verkauft den Schönihof an das Kloster Allerheiligen zu Freiburg
1710 Eine erste Wasserverordnung
für Zähringen wird erstellt
1715 Über den Verkauf
der Hälfte des Dorfes wird berichtet
1738 Zähringen
wird und bleibt vorderösterreichisch bis 1803.
1746 Neue Marksteine
werden gesetzt und gepflegt; Kaufbrief der Klara von Fahnenberg, geb. Bernkastell, für das Stift St. Peter über das Dorf Zähringen
1760 Beschreibung der Grenzen
zwischen Stadt Freiburg und dem zum Kloster St. Peter gehörigen Dorfe Zähringen
1762 Erste Registrierung
der Brunnen in Zähringen
1771 Die Kirchenbaulichkeiten,
Fragmente des St. Petrischen Klosters
1781 Planung
eines Schulgebäudes
1783 Zähringen
hat 385 Einwohner in 78 Familien
1783 Der Schönihof
geht in Gemeindebesitz über; die Verwaltung residiert im Zähringer Schlössle
1784 Auflistung
der Gerichts- und Vogtbesetzungen
1806 Besitzungen von St. Peter
in Zähringen werden erfasst
1812 Das Zähringer,
auch Girardsche Schlössle genannt, wird durch die Gemeinde aufgekauft und zum Schul- und Rathaus gemacht.
1813 Einstandsgelder
werden eingeführt, eine Taxordnung für Zuziehende wird erstellt. Verzeichnis über Einquartierungen und Naturalleistungen an die allierten (Russen und Deutsche) Truppen
1814 Carl von Rotteck
bezieht den Schönihof. Seine Zeit bringt dem Hof ein hohes Mass gesellschaftlichen Lebens und landwirtschaftlichen Betrieb
1821 Eine allgemeine Volkszählung
wird in Zähringen durchgeführt
1822 Regelungen
für die Heirat zwischen Fremden und Einheimischen werden eingeführt
1823 Kirche St. Blasius
des Weinbrennerschülers Carl Arnold beim sog. Zähringer Schlössle
1828 Regelung
des Unterhalts für uneheliche Kinder
1834 Volkszählung
bis 1842
1836 Bau der Eisenbahn
Basel-Karlsruhe bis 1845. Dafür werden der Abriss von Gehöften und Geländeabgaben notwendig
1846 Baulinie
nach dem Eisenbahnbau wird erstellt. Plan der Strassen in dem Dorfe Zähringen. Erste genaue Darstellung des Ortsetters
1848 Bewaffnung
der Bürgerwehr und schon im gleichen Jahr wieder allgemeine Entwaffnung bis 1850 auf Betreiben des preußischen Militärs
1849 Die Auswanderungen,
Verfügungen und Listen der Auswanderer: Vermögende und Vermögenslose
1852 Einwohnerzahl
in Zähringen 929
1853 Planungen
für den Bau eines Schulhauses und Rathauses umfassen auch Ortsarchiv, Ortsgefängnis, Feuerwehrhaus u.a.
1856 Gründung
Krankenunterstützungsverein Zähringen
1870 Feuerlöschordnung
tritt in Kraft, Anzeige von Brandfällen
1871 Aushebungsliste
für den Krieg 1871
1876 Turnunterricht
in der Schule, offizielle Einführung
1878 Maßregeln
gegen ansteckende Krankheiten
1884 Erste öffentliche
Strassenbeleuchtung in Zähringen
1884 Rebbauwarte
werden erstmals amtlich bestellt
1884 Gründung
Männergesangverein "Zäringia"
1887 Einführung
der neuen Masse und Gewichte
1889 Wasserversorgung,
Wasserleitung und Kanalisation
1889 Erneuerung
der Kirchenorgel
1900 Gründung
Turnverein Zähringen
1901 Güterbahnbau
mit tausenden italienischen Arbeitern. Einquartierungen in Zähringen .Ende der Bauarbeiten 1904
1902 Gründung
Musikverein Zähringen
1904 Zähringen
hat jetzt 2185 Einwohner. Darunter 1926 Katholiken, 253 Evangelische, 6 Sonstige in 455 Haushaltungen und 237 Gebäuden
1905 Der Vereinigungsvertrag
mit der Stadt Freiburg tritt am 1.1.1906 in Kraft. Andreas Pfaff ist der letzte Bürgermeister von Zähringen. Er gründet den Lokalverein (später Ortsverein, heute Bürgerverein), der künftig die Interessen des Stadtteils vertritt
1905 Die Wasserversorgung
in Zähringen wird modernisiert. Am Bahnhof wird der Mundbrunnen installiert.
1908 Der Neubau
der Volksschule und der Bebauungsplan für den Bereich zwischen Bernlappstraße und Berggasse sind Zusagen des Vereinigungsvertrages.
1910 Am 10. Mai wird die Straßenbahn
mit der Linie 2 nach Günterstal feierlich in Betrieb genommen. Die Linienführung bleibt bis 1985 bestehen
1917 Zähringen erlebt den 1. Weltkrieg
vor allem durch Fliegerangriffe. Durch eigenes Abwehrfeuer wird die hiesige 59-jährige Landwirtin Maria Thoma beim Holzsammeln im Wald durch Splitter am Kopf tödlich getroffen
1922 Gründung
Männergesangverein „Liederkranz"
1933 Die Jahnhalle
wird eingeweiht. Eine Eigenleistung des Turnvereins, der kulturellen Vereine und der Zähringer Bevölkerung. Die Halle fällt 1974 der Flächensanierung der Stadtplaner zum Opfer.
1933 Am Harbuck über Zähringen
wird das Mahnmal (das sogenannte Weiße Kreuz) für die Toten des 1. Weltkrieges (117) eingeweiht. 1965 werden die Namen der 222 im 2.Weltkrieg umgekommenen Zähringer hinzugefügt.
1945 Der 2.Weltkrieg
bringt sich erst gegen Ende der Auseinandersetzung in Zähringen in unangenehme Erinnerung. Die ersten Bomben fallen auf den Stadtteil, in der Jägerstraße kommen 6 Bewohner eines Hauses nach einem Volltreffer ums Leben, am 24. April werden die Brücken an der Poch- und Reutebachgasse durch zurückweichende deutsche Truppen gesprengt. 6 Personen kommen dabei um, zahlreiche der nicht vorgewarnten Einwohner wurden verletzt
1945 Die Franzosen
besetzen von Gundelfingen kommend den Stadtteil. Sie sichern vor der Straßenbahnendhaltestelle und nehmen mit einem Teil den Weg über den Rötebuck zur Stadt. Das Wartehäuschen und die Reste eines landwirtschaftlichen Anwesen bei der Kegelbahn „Tröscher" fallen der Besetzung zum Opfer
1949 Das kommunalpolitische
Gemeinwesen beginnt wieder. Neubelebung des Vereinswesens
1954 Starke Beziehungen
zu den schweizerischen Zähringerstädten Bern, Thun, Fribourg, Burgdorf, Rheinfelden. Auch mit Bräunlingen, Neuenburg, St. Peter, Villingen. u.a..
1958 Umgehungsstraße
der B 3 wird gebaut
1961 Kirche
der Thomasgemeinde an der Tullastrasse ist fertiggestellt
1967 Kirche
St. Elisabeth für Gewann Brühl wird eingeweiht
1969 Thermalbad Zähringen
entsteht. Es nutzt Thermalwasser aus dem Industriegebiet mit 29 ° ab Bohrturm
1979 Erster „Zähringer Hock"
auf dem Kirchplatz
1983 Pflanzung
der Keidel-Eiche im Gewann Unterfeld
1984 Ende der Dorfbach-Verrohrung (1958-1984)
1988 Fritz-Ginter-Park
am Harbuck entsteht
1989 1. Weihnachtsmarkt
auf dem Platz der Zähringer
1990 Abbruch
des Stellwerkgebäudes, Lagerung der Sandsteinfassade für den Wiederaufbau
1991 Erneuerung
der Pochgassenbrücke
1992 Bürgerhaus Zähringen
und Sporthalle entstehen im Gewann Hinterkirch
1997 Apostel-Köpfe
aus dem 14. Jhd. werden gesichert (Johannes und Petrus), Relikte aus der Kirche auf dem Zähringer Friedhof
1998 Pflanzung
der St. Peter-Linde im Gewann „Hinterkirch"
1999 Bachhus
Das etwa 300 Jahre alte Bachhus (Back- und Waschhaus) in der Reutebachgasse 15 wird gesichert
1999 Renaturierung
des Dorfbaches entlang der Gundelfinger Strasse auf 1,5 km
Herausgegeben vom Bürgerverein Zähringen e.V.
Bearbeitung: Kurt KöhlerHelmut Riesterer